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Stromverbrauch zu über 50 Prozent durch nachhaltige Energien gedeckt
08.08.2023

Stromverbrauch zu über 50 Prozent durch nachhaltige Energien gedeckt

Mit den vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Würt­temberg (ZSW) errechneten vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2023 lag der Prozentsatz erneuerbarer Energien am bundesdeutschen Stromverbrauch bei 52 Prozent und somit ganze 3 Prozentpunkte höher als im Vergleichshalbjahr 2022 – damals waren es 49 Prozent gewesen.

Aufgrund der vielen Sonnentage sticht der Mai 2023 mit einem Anteil an Energien aus nachhaltigen Quellen von 57 Prozent besonders hervor. Die mit 8,8 Milliarden kWh erzeugte Strommenge ist damit die höchste mit Photovoltaikanlagen je erzeugte. Ein mit 62 Prozent noch höherer Anteil wurde nur im Februar 2022 erreicht, wobei dieser auf die ungewöhnlich hohen Einspeisungen aus Windenergie zurückgeht. Zum Zeitpunkt der Abfassung des Artikels wurden für den Monat Juni sogar noch höhere Mengen von aus Photovoltaik gewonnenem Strom prognosti­ziert.

Es herrscht Fachkräftemangel

In diesem Zusammenhang weist Kerstin Andreae, die Vorsitzende der Hauptge­schäftsführung des BDEW ist, auf die historische Dimension der Entwicklung hin zu erneuerbaren Energien hin. Gleichzeitig betont sie die Bedeutung des Faktors Arbeitskraft. Denn für das Ziel einer vollumfänglichen Klimaneutralität bis 2045 sind, neben einem entsprechenden Regelungsrahmen, vor allem Fachkräfte von­nöten. Das gilt für alle Branchen und Bereiche der nachhaltigen Energiegewinnung, weshalb es bereits heute verschiedene Initiativen zur Behebung des Fachkräfte­mangels gibt. Eine Möglichkeit ist die Ansprache junger Menschen, besonders auch von Frauen, ein Beispiel „AllesWasserVolt“, eine Ausbildungsinitiative, die junge Menschen adressieren, informieren und für die Energiewende begeistern soll.

Ambitionierte Ziele

Dass ein Mangel an Fachkräften herrscht, wird spätestens dann deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass das erklärte Ziel einer Klimaneutralität bis 2045 schon zehn Jahre früher, also 2035, eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Ener­gien erfordert. Dies erläutert der geschäftsführende Vorstand des ZSW, Prof. Dr. Frithjof Staiß. Diese Tatsache wiederum, so Staiß, bedeute, dass der Ausbau von Netz und Infrastruktur in wesentlich schnellerem Tempo erfolgen müsse als bisher. Deshalb treibt die Bundesregierung die Digitalisierung der Verfahren im Bereich Netzausbau voran, außerdem hat sie den erneuerbaren Energien einen Vorrang eingeräumt. Ein Erreichen der genannten Ziele erfordert also bei allen Beteiligten eine erhebliche Beschleunigung des Tempos: sowohl für den Aufbau der zur Stromerzeugung erforderlichen Technologien als auch für die Infrastrukturen auf der Ebene der Verteilnetze. Ein weiteres Thema sind in diesem Zusammenhang die Wasserstoff-Technologien – einmal sollen sie generell als Sicherheitspuffer dienen, andererseits sind sie für den konkreten Einsatz bei Leistungsspitzen gedacht.

Die Zahlen im Detail

Die Bruttostromerzeugung in den Monaten Januar bis Juni 2023 lag bei 266 Milliar­den kWh, was einen Rückgang um ca. 11 Prozent gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr bedeutet (298 Mrd. kWh). Demgegenüber lag der Verbrauch bei ca. 263 Mrd. kWh, während er im ersten Halbjahr des Vorjahres 281 Milliarden kWh betrug. Den im ersten Halbjahr 2022 aus konventionellen Energieträgern erzeugten 160 Milliarden kWh Strom stehen im laufenden Jahreszeitraum „nur“ 128 Milliarden kWh gegenüber. Die verbleibenden knapp 138 Milliarden kWh, die aus nachhaltigen Quellen stammen, verteilen sich wie folgt auf die unterschiedlichen grünen Ener­gieträger:

• Wind an Land: 58 Milliarden kWh,
• Wind auf See: 12 Milliarden kWh,
• Photovoltaik: 33 Milliarden kWh,
• Biomasse: 22 Milliarden kWh und
• Wasserkraft: 10 Milliarden kWh.

Ökostromanteil: zwei Varianten der Berechnung

Die oben genannten 52 Prozent für das erste Halbjahr 2023, die dem Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland entsprechen, können auf zwei unterschiedlichen Wegen errechnet werden. Zum einen kann der Anteil an nachhaltigen Energien am Bruttostromverbrauch gemessen werden. Dies entspricht der üblichen Berechnungsgrundlage, die auf Vorgaben der EU beruht und im Einklang steht mit den Zielen, die sich die Bundesregierung im Zusammen­hang mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt hat.

Eine weitere Möglichkeit zur Berechnung des Ökostromanteils verläuft über die Bruttostromerzeugung. Dazu gehört die gesamte Strommenge, die in Deutschland erzeugt wurde, wobei der Anteil des exportierten Stroms eingeschlossen ist. Auch bei einer Berechnung auf diesem Weg ergeben sich ca. 52 Prozent.


Quelle: elektronikpraxis.de, Thomas Kuther , 28.06.2023
Bild: PublicDomainPictures auf Pixabay