
Kurz vor Torschluss: Rekordfördersumme für E-Autos
Die ersten Prämien für Elektroautos wurden vom Bund 2016 ausbezahlt. Seitdem ist der Kauf von etwa 1,64 Millionen Autos subventioniert worden. Einen besonderen Anstieg erlebte die Nachfrage nach der Förderung im Jahr 2020. Damals wurde der bis dahin geltende Umweltbonus aus staatlicher Prämie und Herstelleranteil um eine weitere Summe aufgestockt. Durch diese sogenannte Innovationsprämie kam es zu einem 100 %-igen Aufschlag auf den vom Staat angebotenen Subventionsbetrag (max. 9.000 Euro).
Solche attraktiven Konditionen haben in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Konsumenten zum Kauf eines Neuwagens bewogen. Rekordjahr ist das vergangene Jahr 2022, in dem die stolze Summe von 3,2 Milliarden Euro (2021: 3,1 Mrd. Euro) an die Käufer von Batteriefahrzeugen, Brennstoffzellenautos sowie Plug-in-Hybriden geflossen ist. Nach Aussage des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Eschborn sind es insgesamt etwa 640.000 Fahrzeuge (2021: 625.260).
Keine Förderung mehr für Hybride
In diesem Jahr, 2023, sind die Fördertöpfe deutlich weniger gefüllt: Einerseits sinken die Prämien nach Angaben des ADAC insgesamt auf ein Gesamtbudget von 2,1 Milliarden Euro, andererseits bestand 2022 die letzte Möglichkeit einer Förderung von Plug-in-Hybriden. Solche Fahrzeuge, die zusätzlich zu dem Elektroantrieb noch einen Verbrennungsmotor besitzen, sind ab jetzt nicht mehr förderwürdig.
Eine Förderung ist also nur noch für vollelektrische Autos möglich. Die Fördersumme beträgt gegenwärtig für ein bis zu 40.000 Euro teures Elektro-Auto statt 6.000 Euro wie 2022 nur noch 4.500 Euro. Und für E-Fahrzeuge bis zu einem Nettolistenpreis von 65.000 Euro zahlt der Staat nicht mehr 5.000, sondern nur noch 3.000 Euro. Zu diesen Beträgen ist allerdings der Herstellerzuschuss dazuzurechnen. Nächstes Jahr werden die Prämien weiter sinken.
Das Zulassungsdatum zählt
Entscheidend für die Höhe der Prämie ist der Zulassungstermin: Nachdem die veränderten Förderbedingungen in den letzten Dezemberwochen zu einem Run auf die Kfz-Zulassungsstellen geführt und die Spitzenverbände der Automobilbranche dazu aufgerufen hatten, die Zulassungsstellen im alten Jahr so lange wie möglich geöffnet zu halten, um möglichst viele Käufer in den Genuss der noch hohen Prämien kommen zu lassen, wird der Bonus in diesem Jahr deutlich niedriger ausfallen als erwartet.
In Verbindung mit den aktuell hohen Strompreisen könnte die Drosselung der staatlichen Förderung sogar zu einem Einbruch bei den Verkaufszahlen der Elektroautos führen. So könnte sich der Rekordabsatz von 720.000 Autos im vergangenen Jahr bis 2024 auf etwa 362.000 halbieren.
Quelle: tagesschau.de, 21.12.2022
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