
Wellenenergiegenerator übertrifft alle Erwartungen
Die Suche nach erneuerbaren Energien ist mittlerweile dringend wie nie. Wie abhängig die Welt noch immer von fossilen Brennstoffen ist, machen insbesondere die Folgen des Angriffskriegs in der Ukraine deutlich. Und das, obwohl allein der Klimawandel keinen weiteren Aufschub in Sachen „saubere“ Stromversorgung duldet. Nun gibt es diesbezüglich gute Neuigkeiten.
Wellengenerator hält mit anderen erneuerbaren Energien mit
An der Küste von King Island wurde durch das australische Unternehmen Wave Swell Energy, kurz WSE, 2021 eine Wellengeneratorplattform angebracht. Wie zuverlässig Energie mithilfe des Meeres gewonnen werden kann, sollte sich trotz rauen Bedingungen in der als „Bass-Straße“ bekannten Meerenge zwischen dem australischen Festland und Tasmanien zeigen.
Laut einer Pressemitteilung von CEO Pau Geason sieht die erste Bilanz äußerst vielversprechend aus: „Unser Team freut sich, eine durchschnittliche Übertragungsrate von Wellenenergie zu Elektrizität zwischen 45 bis 50 Prozent erreicht zu haben. Unter ganz unterschiedlichen Wellenbedingungen.“
So zeigte sich, dass Wellenenergie im modernen Energiemix aus Wind- und Solarenergie sowie Speichermethoden ohne Weiteres mithalten könnte.
WSE: Turbine wird durch Unterdruck angetrieben
„Uniwave 200“ ist eine Generatorplattform, welche ein spezielles Druckverfahren für die Energiegewinnung nutzt. Das anbrandende Wasser der Meereswellen wird dabei in eine Betonkammer gespült. Zieht sich das Wasser daraus wieder zurück, erzeugt dies einen Unterdruck, welcher eine Turbine antreibt.
Im Gegensatz zu anderen Wellengeneratoren liegt der Vorteil dieses Verfahrens darin, dass die Turbinen allein durch den Rückzug des Wassers angetrieben werden. Die dafür notwendigen Bauteile sind deshalb deutlich unkomplizierter und günstiger, da sie nicht die Richtung wechseln können.
Und zwei weitere Vorteile hat das neue Verfahren zu bieten: Da die Bauteile kaum direkt mit dem Meerwasser in Berührung kommen, verlängert sich einerseits ihre Lebenszeit; andererseits ist das Verfahren dadurch für die Meereslebewesen absolut ungefährlich. Die Plattform liefert so rund um die Uhr zuverlässige Energie, die dem Stromnetz am Festland zugeführt werden kann.
„Eine zentrale Errungenschaft ist, dass wir an den Bedingungen des tasmanischen Ozeans real getestete Ergebnisse liefern konnten, um das Test-Model des Australischen Institut für Meeresforschung (AMC) zu ergänzen“, so Geason. „In mancher Hinsicht hat unsere Technologie die Erwartungen übertroffen, weil wir im Laufe des Jahres Lektionen gelernt, sowie technologische Verbesserungen und Feinheiten hinzugefügt haben.“
Wellenenergie künftig weltweit im Einsatz
Noch bis Ende des Jahres wird die Plattform auf King Island nach der erfolgreichen Testreihe in Betrieb bleiben. Das Unternehmen rüstet sich bis dahin, um in die Produktion zugehen.
Die Wellenenergie soll künftig weltweit zum Einsatz kommen und den Strom von den Küsten ins Landesinnere liefern.
Quelle: t3n, Hannah Klaiber, 16.08.2022
Bild: Schäferle auf Pixabay