
Batterietechnologien für EU-Klimaziele unerlässlich
Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird nur dann erzeugt, wenn z. B. die Sonne scheint oder genügend Wind zur Verfügung steht. Daher ist die Gewinnung erneuerbarer Energien nur bedingt planbar und stellt eine Herausforderung für die Netze dar: Die meist dezentrale Energieerzeugung muss mit der geplanten, in der Regel zentralen Erzeugung und dem Energieverbrauch in Einklang gebracht werden. Batterien sind als elektrochemische Stromspeicher prädestiniert für diese Aufgabe. „Innovative Batterietechnologien spielen eine Schlüsselrolle für die All-Electric-Society, denn sie können erneuerbare Energien dezentral speichern und den Markthochlauf der Elektromobilität vorantreiben. Daher ist es maßgeblich, dass Deutschland und Europa jetzt ihren Führungsanspruch in bedeutenden Sektoren, wie etwa der Batterieherstellung, sichern und ausbauen“, sagt Dr. Christian Rosenkranz, ZVEI-Fachverbandsvorsitzender Batterien.
Alle Batteriesysteme relevant für die Dekarbonisierung
Mit dem European Green Deal möchte die Europäische Kommission Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Insbesondere da der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und Klimaneutralität so entscheidend ist, müsse laut Dr. Rosenkranz auch zukünftig die Vielfalt an innovativen Batterietechnologien vorangetrieben werden.
Sowohl Lithium-Ionen- als auch Bleibatterien lösen spezifische Aufgaben. So speichern sie u. a. grünen Strom, gleichen Stromerzeugungsschwankungen aus oder sind für die Elektromobilität im Einsatz. Auch nicht wiederaufladbare Batterien sind wichtig, denn durch sie werden z. B. dezentrale Rauchmelder und Sensoren für die Industrie 4.0 zuverlässig mit Energie versorgt. Für den weiteren Erfolg der Energiewende sind vielfältige Batterietechnologien essenziell.
Die Politik ist sich der Relevanz der deutschen und europäischen Batterieproduktion bewusst und unterstützt ihre Entstehung und Stärkung, bspw. im Zuge der „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI). Aus Sicht des Industrieverbandes ZVEI leistet das europäische Förderprogramm einen unerlässlichen Beitrag zur technologischen Souveränität Deutschlands und Europas. „Es geht nicht um Autarkie, sondern darum, unsere Lieferfähigkeit zu sichern, unsere Stärken im Bereich der Batterieproduktion langfristig zu erhalten und zu erweitern sowie unsere strategischen Interessen zu wahren.“, betonte Dr. Rosenkranz.
Der Auf- und Ausbau einer wettbewerbsfähigen Batterieindustrie müsse seitens der Regierung unterstützt werden. „Die Verhandlungen zur EU-Batterieverordnung gehen in die finale Phase und so akut Themen wie etwa der Einsatz von Rezyklaten oder Sorgfaltspflichten sind: Die Ziele müssen realistisch und die Maßnahmen umsetzbar sein. Außerdem brauchen wir eine Marktüberwachung, um faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen“, so Dr. Rosenkranz.
Quellen: ZVEI Faktenblatt Stromspeicher (PI 41/2022) und zvei.org, 29.06.2022
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