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Reichweite ohne Limit: Riesiger E-Laster erzeugt mehr Strom, als er verbraucht
19.05.2022

Reichweite ohne Limit: Riesiger E-Laster erzeugt mehr Strom, als er verbraucht

Laut Hersteller ist der Muldenkipper namens Lynx das größte und stärkste Radfahrzeug auf der Welt, welches über einen elektrischen Antrieb verfügt. Mit einem Gewicht von 58 Tonnen im nicht beladenen Zustand und 123 Tonnen bei voller Beladung handelt es sich bei dem Nutzfahrzeug um einen echten Giganten.

Kolossale Batterie mit 700 kWh-Kapazität

Nach Angaben des Herstellers verfügt der Lynx über den weltweit leistungsfähigsten mobilen Stromspeicher. Dieser setzt sich aus einer vierteiligen Lithium-Ionen-Batterie zusammen, die mit einer Kapazität von insgesamt 700 kWh ausgestattet ist. Der Synchronelektromotor des Nutzfahrzeugs stammt von dem bayerischen Unternehmen Oswald und ist in der Lage, eine Leistung von 634 kW bei einem Drehmoment von bis zu 12500 Nm zu erzeugen.
Außerdem ist der Lynx mit einem Asynchron-Elektromotor ausgestattet, der 200 kW leistet und somit die Servounterstützung, die Hydropumpen für den Kippantrieb und die Bremsanlagen mit Energie versorgen kann. All das bereitet den XXL-Muldenkipper perfekt auf die Arbeiten in seinem Anwendungsbereich, einem Steinbruch im Berner Jura, vor.

Grundlage ist ein gebrauchter Diesel-Muldenkipper

Das schweizerische Unternehmen eMining, welches seinen Sitz im schweizerischen Illnau hat, ist Hersteller des Lynxs. Das Interessante dabei ist, dass der E-Laster keine Spezialanfertigung ist. Tatsächlich basiert der Lynx auf einem gebrauchten Komatsu-Muldenkipper HD 605-7. In seiner Originalform wird dieser jedoch von einem gewöhnlichen Dieselmotor angetrieben.
eMining fügte dem Elektroaggregat ein zweistufiges Getriebe hinzu. Mit dieser Erweiterung war es für den Lynx möglich, eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h zu erreichen und Steigungen von bis zu 14 % zu bewältigen. In einem Steinbruch in der Nähe des Schweizer Ortes Péry wird der Lynx beispielsweise dazu eingesetzt, Kalk- und Mergelgestein in Mengen von bis zu 65 Tonnen pro Ladung abzutransportieren.

Ebenfalls erstaunlich ist die Tatsache, dass das riesige Nutzfahrzeug strenggenommen als Nullenergiefahrzeug durchgeht: Während einer Fahrt ins Tal produziert der Muldenkipper bei voller Beladung dank der Bremsenergie, die während der Fahrt entsteht, eine ausreichende Menge Strom, um die darauffolgenden Steigungen auf dem Rückweg zu bewältigen. Laut seinen Konstrukteur*innen soll zudem nach Abschluss der Fahrt sogar noch eine kleine Menge Strom übrig sein.
Häufig wird das theoretische Perpetuum mobile jedoch vom örtlichen Wetter gestört, da der Lynx bei vielen seiner Fahrten Schneeketten benötigt. Diese sorgen dann dafür, dass der Stromverbrauch enorm steigt. Aus diesem Grund muss der Riesen-Stromer doch wie die meisten E-Fahrzeuge nachts an einer Ladesäule angeschlossen werden.

Trotzdem kann sich das Ergebnis der Hochrechnung in puncto Emissionseinsparung sehen lassen: Eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) belegt, dass der Lynx bei einer Nutzungsdauer von 10 Jahren fast 500000 Liter Diesel und 1300 Tonnen CO2 einspart.


Quelle: EFAHRER.com, Carina Dietze, 21.04.2022
Bild: eMining AG