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Wasserstoffzug bricht Distanzrekord
16.11.2022

Wasserstoffzug bricht Distanzrekord

Immer wieder ist im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien von Wasser­stoff die Rede. Konkrete Projekte sind bisher trotzdem selten. Nun ist es dem französischen Hersteller Alstom erstmals gelungen, mit dem Wasserstoffzug und nur einer 250-Kilogramm-Tankladung eine Strecke von 1175 Kilometer zu­rückzulegen. Über 1000 Kilometer lange Strecken waren bisher nur Dieselzü­gen vorbehalten.

Diesel- wird durch Wasserstoffflotte ersetzt

Der Zug mit dem Namen Coradia iLint fährt seit Sommer dieses Jahres im täg­lichen Betrieb in Norddeutschland, auf den Strecken der Landesnahverkehrs­gesellschaft Niedersachsen (LNVG) zwischen Bremerhaven, Buxtehude und Cuxhaven. Bis zum Jahresende sollen 15 solcher wasserstoffbetriebenen Züge die bisher auf dieser Strecke fahrenden Dieselzüge ersetzen.

Rekordfahrt durch die Republik

Auf seiner regulären Strecke im niedersächsischen Regionalbetrieb legt der Zug 126 Kilometer zurück – etwa ein Zehntel der Rekordstrecke. Der Zug war auf seiner Rekordfahrt von seinem Heimatbahnhof Bremervörde aus in südli­cher Richtung unterwegs. Die Zielmarke von 1000 Kilometern erreichte er in der Nähe des bayerischen Mühldorf am Inn; Mühldorf liegt an der österreichi­schen Grenze. Aber damit nicht genug: Die mit 1000 Kilometern übliche Reichweite von Dieselzügen übertraf der Wasserstoffzug spielend und schaffte anschließend noch die Fahrt zurück bis München. Dem Hersteller Alstom zu­folge handelt es sich um die weltweit längste Fahrt, die ein wasserstoffbetrie­bener Zug je zurückgelegt hat.

Emissionsfreier Betrieb

Bei dem Rekord-Zug und seinen baugleichen Geschwisterzügen handelt es sich nach Herstellerangabe um die ersten mit Wasserstoffbrennzellen ange­triebenen Personenzüge. Die beiden darin verbauten Brennstoffzellen (je 200 kW Leistung) versorgen den Zug mit Strom. Die elektrische Energie stammt zum einen aus der Umwandlung von Wasserstoff in Verbindung mit Sauerstoff. Zum anderen wird auch die beim Bremsvorgang frei werdende Energie zurückge­wonnen und ebenfalls in die Lithium-Ionen-Batterien (Gesamtkapazität 110 kWh) eingespeist. Der aus zwei Teilen bestehende Zug erreicht eine Maximal­geschwindigkeit von 140 km/h und kommt – auf der Rekordstrecke – auf ei­nen durchschnittlichen Verbrauch von 213 Gramm Wasserstoff je 100 Kilome­ter. Da als Nebenprodukt nur Wasser entsteht, ist der Betrieb vollkommen frei von Emissionen.

Keine Zukunftsmusik mehr

Nicht nur in Niedersachsen, auch in anderen Bundesländern soll der Wasser­stoffantrieb schon bald Realität werden. So befindet sich der Mireo Plus H, ein im Verbund der Deutschen Bahn und Siemens entwickelter Wasserstoffzug, in seiner Testphase. Um die Deutsche Bahn bis 2040 klimaneutral zu machen, soll er die Dieselflotten im Regionalverkehr ablösen.


Quellen: efahrer.com, Aslan Berse, 21.09.2022, ndr.de, 16.09.2022 und butenunbinnen.de, 16.09.2022
Bild: Alstom